Nach einem Groß-Reinemachen besprachen wir mit Vertretern des Kirchenkreises und der Denkmalschutzbehörden unsere ersten Aufgaben. Von diesen wurde vorgeschlagen, die Sakristei zu verputzen, auszumalen und somit einen ersten Raum nutzen zu können. Weiterhin sollte eine Sicherung des barocken Kanzelaltars erfolgen, insbesondere der Schalldeckel der Kanzel müsse entfernt werden. Dazu bauten wir für die Besichtigung durch die Restauratoren ein Gerüst vor der Kanzel auf. Die Restauratoren klärten uns über den Umfang und die Kosten auf, machten aber eine Sanierung des Altars von einem statischen Gutachten für den Kirchturm abhängig. Da am Turm Stabilisierungsmaßnahmen durchgeführt wurden, setzten wir uns mit dem ausführenden Betrieb in Verbindung. Leider wurde uns mitgeteilt, dass damals wegen fehlender Mittel die Arbeiten nicht bis zum Ende durchgeführt wurden. Somit war erst einmal die statische Sicherheit des Turmes zu gewährleisten, bevor am Altar sowie im Sakristeiraum gearbeitet werden konnte. Zur Sicherung des Schalldeckels über der Kanzel ist dieser jedoch von einer Fachfirma ausgebaut worden. Über dem Riss im Gewölbebogen brachten wir einen Rissmonitor an, um weitere Setzungen dokumentieren zu können.

Da alle Holzteile der Kirche mit holzzerstörenden Insekten befallen waren, holten wir uns in Absprache mit dem kirchlichen Bauamt Angebote zu deren Beseitigung ein. Auf Grund der Kostenschätzungen der eingegangenen Angebote mussten wir die Unmöglichkeit von schnellen Erfolgen erkennen. Wir lernten langsam unsere Kirche kennen und erschraken immer mehr über die Größe der Aufgabe, der wir uns gestellt hatten.

2005 lief das Programm Taufe in Mitteldeutschland, worüber wir versuchten, unseren Taufengel restaurieren zu lassen. Wir reichten die erforderlichen Unterlagen an die kirchliche Stiftung Kunst- und Kulturgut in Magdeburg ein, hatten allerdings wenig Aussicht, noch aufgenommen zu werden. Doch 2007 konnten wir den Taufengel doch noch restaurieren lassen.


 


Herr Weidner, Denkmalschutzbehörde Halle regte an, die Kirche innen mit einem Opferputz  zu versehen, was wir sogleich in Angriff nahmen. Der Putz aus Hundisburger Kalk und Sand aus heimischer Grube deckt seit 2006 die ehemals rohen Sandsteinwände und entzieht ihnen die Salze. Heute zeigt der Putz schon recht viele Schäden, so dass wir über eine Erneuerung nachdenken müssen.

Im ersten Jahr konnten wir, auch dank einer 1-Euro-Maßnahme, den seit 20 Jahren nicht mehr gepflegten Friedhof beräumen. Hier waren jede Menge Gestrüpp und totes Holz zu beseitigen.

Von der Umweltbehörde des Verwaltungsamtes erhielten wir die Genehmigung zum Entfernen der drei Fichten vor der Kirche. Die Fällarbeiten führte für uns kostenlos die Firma Böttcher aus Winkel durch. Endlich schien wieder Sonne durch die Fenster in die Kirche und bei Sturm konnten die Nachbarn ruhig schlafen.


 


Ebenfalls auf dem Platz vor der Kirche befindet sich ein eisernes Grabkreuz, welches vor einigen Jahren zerbrochen war. Dieses wurde uns durch die Firma Ahnert aus Rothenschirmbach auf Spendenbasis wiederhergestellt und aufgebaut.

Unsere Friedhofshalle, welche ja als solche nicht mehr genutzt wird, befand sich auch in sehr schlechtem Zustand. Durch die Firma Pichler in Hornburg wurde 2005 das Dach kostenlos repariert, so dass ein weiterer Verfall gestoppt wurde. Mittlerweile ist sie wieder soweit hergestellt, Wände, Fenster und Tür sind in Ordnung und wir nutzen sie zum Abstellen von Werkzeug und Material.


 


Vom ehemaligen Geländer der Aussentreppe waren noch einige Bretter erhalten. Mit diesen als Vorlage  fertigte die Firma Rühl aus Farnstädt uns ein neues Geländer, welches wir auch 2005 schon anbringen konnten. Damit war die Treppe wieder begehbar und wir konnten Gäste einladen.

Zum Tag des offenen Denkmals 2005 waren wir erstmals mit dabei und konnten unsere Kirche vorstellen. Viele Besucher aus Hornburg und der näheren Umgebung besuchten uns und machten uns Mut, weiterzumachen. 2006 warben wir mit benachbarten Fördervereinen zur Rundreise zu sechs verschiedenen Kirchen, was auch sehr gut angenommen wurde. Danach hat der Besucherandrang am Tag des offenen Denkmals allerdings nachgelassen, so dass wir an diesem Tag nicht mehr öffnen, sondern am Samstag davor etwas anbieten.

Mit einer Adventsfeier und der Christmesse begann 2005 wieder Leben in die Kirche einzuziehen. Das haben wir weiter ausgebaut, es finden seitdem regelmäßig Konzertveranstaltungen und Gottesdienste statt. Besucher von weit her kommen seit 2006 zur Hubertusmesse mit Posaunenchor, Männerchor und Jagdhornbläsern.



Mit verhältnismäßig wenig finanziellem Aufwand konnten wir 2006 die seit etwa 50 Jahren stillstehende Turmuhr wieder in Gang setzen. Das neue Zifferblatt samt Zeiger und Lackierung spendeten befreundete Handwerksbetriebe, Drahtseile und eine neue kleine Glocke kauften wir und die anfallenden Arbeiten führten wir selbst aus. Seidem kündet die Uhr hör- und sichtbar vom Fortschreiten der Bemühungen um unsere Kirche.

Dank einer Zusage über 2280,00 Euro durch die kirchliche Stiftung Kunst- und Kulturgut waren wir 2007 in der Lage, den Taufengel restaurieren zu lassen. Auch einen anfallenden Mehrbetrag übernahm die Stiftung, so dass wir nur einen verhältnismäßig kleinen Beitag leisteten. Die Restauratorin, Frau Georgi aus Halle, bewahrte den Taufengel noch bis zum Frühjahr 2009 in ihrer Werkstatt auf. Damit hatten wir Zeit, eine absenkbare Aufhängung anzubringen und die Decke des Kirchenschiffes zu reinigen. Am 22.06.2008 zum Festgottesdienst mit Taufe erstrahlte der Taufengel im neuen Glanz.



Im gleichen Jahr hatten wir dann doch unseren Beitrag zu leisten. Im Herbst waren wir endlich in der Lage, dem Holzwurm zu Leibe zu rücken. Für fast 8000 Euro begaste die Firma Binker den Kircheninnenraum. Dank mancher großer und kleiner Spende waren wir in der Lage, diese Leistung selbst zu bezahlen.

Der nächste Festgottesdienst, auch mit Taufe, fand am 12.09.2010 statt. Wir hatten auch allen Grund zu feiern, war doch die statische Sicherung des Turmes abgeschlossen. Über 9 Monate zogen sich die Bauarbeiten hin. Der lange Winter zwang uns zur Pause, abgeschlossene Arbeiten mussten neu ausgeführt werden und kurz vor dem Ziel war das Geld verbraucht. Um zum guten Ende zu kommen haben wir noch 2350 Euro dazugelegt. Dafür war der Turm aber vor dem drohenden Einsturz gesichert. Anker waren eingezogen, das Gewölbe neu vermauert und das Mauerwerk mit Mörtel verpresst. Die Sandsteinsäulen im Chorraum wurden saniert und in der südlichen Schalluke steht eine neue Säule. Zum Schluss wurde der Turm aussen neu verfugt. Wir haben das Gerüst genutzt um den alten Schornstein zu entfernen und alle Holzteile im  Dachbereich mit Holzschutz anzustreichen. Für 315 Euro wurden auch noch die ausgebrochenen Teile am Tympanon angebracht.


   

    

    


Als bisher letzten Erfolg konnten wir die Restauration des Ölgemäldes über dem Altar feiern. Diese Maßnahme haben wir aus eigenen Mitteln finanziert. Am 11.11.2011 brachten wir gemeinsam mit der Restauratorin Frau Müller aus Halle die Leinwand an. Zur Hubertusmesse am 13.11.2011 waren wir wieder sichtbar weiter gekommen.


    

    

    


Aktuell befassen wir uns mit der Sanierung des barocken Altars. Sollten auch Sie Interesse an einer Mitarbeit haben, oder unseren Verein finanziell oder materiell unterstützen wollen, würden wir uns sehr darüber freuen. Vielen Dank!